Achselzucken gegen den Wolf

17. April 2023

CDU-Landtagsfraktion besteht auf Lösungen für die Herausforderungen mit Wolfsrissen

Hannover. „Wenn ein Landrat sich hilfesuchend an den Ministerpräsidenten wendet, muss man davon ausgehen, dass dieser die Sorgen und Nöte eines kommunalen Verwaltungschefs ernst nimmt. Wir mussten nun leider erleben, dass Stephan Weil es vorgezogen hat den Landrat und die Menschen mit den Wölfen allein zu lassen“, so der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Sebastian Lechner.

Landrat Heiko Blume hatte Ministerpräsident Weil nach den aktuellen Wolfsattacken nach Suderburg eingeladen, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen und mit den Betroffenen vor Ort zu sprechen. Die Staatskanzlei hatte dies abgelehnt und auf den Bund sowie die EU verwiesen.

„Die ignorante Reaktion des Ministerpräsidenten lässt mich sprachlos zurück. Auch die Landesregierung trägt Verantwortung für die Sicherheit von Menschen und Tieren in Niedersachsen. Aber sie macht es sich einfach und zeigt stattdessen mit dem Finger in Richtung Berlin und Brüssel. Dabei kann das Land auch schon jetzt  Ausnahmegenehmigungen erteilen, damit sogenannte Problemwölfe entnommen werden können. Statt den pragmatischen Weg der vergangenen Wahlperiode in der Wolfspolitik weiterzugehen, fokussiert sich der neue grüne Koalitionspartner aber darauf, Wolfsentnahmen möglichst schwierig zu gestalten“, ergänzt der heimische Landtagsabgeordnete Dr. Frank Schmädeke.

Der zuständige Fachminister Christian Meyer wolle Ausnahmegenehmigungen zum Abschuss von Wölfen eine Woche im Voraus öffentlich machen. Die Folgen seien erschwerte Bedingungen für die beauftragten Jäger. Der Grund dafür sei eine gerichtliche Entscheidung, die er aber selbst erzwungen habe, als er noch der Opposition angehörte.

„Was jetzt passieren muss, ist seit langem klar und liegt auf der Hand. Der Ministerpräsident muss jetzt bei der Bundesregierung und besonders bei Bundesministerin Lemke darauf drängen, dass diese endlich den günstigen Erhaltungszustand bei der EU beantragen. Wenn die EU diesen feststellt, können wir endlich zu einer Regulierung des Wolfes durch die Jagd kommen und so zu einem vernünftigen Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf kommen“, so Schmädeke weiter.

„Das Handeln ist verantwortungslos“, so Schmädeke, der mit großer Sorge die steigende Anzahl von Zeitungsberichten zu diesem Thema sieht. In den vergangenen Wochen war es vermehrt zu Wolfsrissen gekommen, erst am Wochenende wurden auf dem Bücker Deich zehn Schafe getötet (Bericht DIE HARKE) und kürzlich fand man in Rodewald „auf dem Weg in den Kindergarten“ gerissenes Wild. „Solche Bilder sind verstörend und besorgniserregend- Wölfe, die Schafe in Stalllungen reißen und in der unmittelbaren Nähe zu Siedlungen jagen, beunruhigen die dort lebenden Menschen zu recht!“

Erst in der vergangenen Sitzung des Landtags hatte Schmädeke in einer Anfrage bei Christian Meyer wissen wollen, was er zu tun gedenkt. Ende März hatte der Umweltminister noch darauf geantwortet, man wolle und brauche eine differenzierte Lösung, vor allem an den Deichen, aber gleichzeitig hatte Meyer betont, man hätte als Grüne keinen Einfluss auf die EU-Kommission und könne darum nichts machen.

„Und das“, so Schmädeke abschließend, stimme erstens nicht und zweitens müsse man mit Nachdruck an einer Lösung arbeiten. „Mit dem Achselzucken des Ministers ist es nicht getan, die Menschen im Land und vor allem die betroffenen Weidetierhalter müssen eine Lösung für das Problem bekommen, auch, damit die Deichschäferei unbedingt erhalten bleibt. Nicht nur dort geht es um sehr viel mehr als um ein paar tote Schafe!“

Hier die Antwort des Ministers auf die Frage „Was gedenkt die Landesregierung zu tun, um die wichtige Deichschäferei zu schützen?“

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