
Europaabgeordnete Lena Düpont besucht Wohnwege-Projekt in Nienburg
Soziale Förderung und europäische Verantwortung im Mittelpunkt – Besuch mit kulturellem Abschluss im Nienburger Spargelmuseum
Am Freitag besuchte die Europaabgeordnete Lena Düpont MdEP den Heimatwahlkreis von Dr. Frank Schmädeke MdL. Eine ihrer Stationen war die Wohnwege-Beratungsstelle inmitten der Nienburger Altstadt – ein Ort, an dem Hilfe für Menschen in Wohnungsnot unmittelbar, ganzheitlich und mit viel Engagement geleistet wird.

Die Einrichtung vereint mehrere Unterstützungsangebote unter einem Dach: die Wohnungsnotfallhilfe, ambulante Hilfen zur Stabilisierung, die sogenannte „Hilfe nachgehender Art“ sowie eine Erwerbslosenberatung. Ziel ist es, drohenden Wohnungsverlust zu verhindern, den Zugang zu angemessenem Wohnraum zu sichern und wohnungslose sowie ehemals wohnungslose Menschen auf dem Weg in ein stabiles Leben zu begleiten.
Gefördert wird die Arbeit durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie durch Mittel der Europäischen Union. Träger der Einrichtung ist der Verein Herberge zur Heimat.
Geschäftsführerin Petra Jäkel stellte das Projekt eindrucksvoll vor und betonte die Bedeutung langfristiger Förderperspektiven – besonders für Menschen in prekären Lebenslagen. Mit einem Fördervolumen von 1,6 Millionen Euro über vier Jahre ist das Projekt ein herausragendes Beispiel für gelebte soziale Verantwortung im ländlichen Raum.
Im anschließenden Gespräch mit Lena Düpont ging es um die Zukunft der EU-Förderpolitik. Düpont erklärte, dass EU-Mittel in der Regel mit einem sogenannten Nachlauf ausgezahlt würden, um eine korrekte Verwendung zu gewährleisten. Sie machte jedoch auch deutlich, dass aktuell eine grundlegende Reform der europäischen Haushaltsstruktur diskutiert werde – mit dem Ziel, künftig nur noch drei große Fonds zu etablieren.
„Die Idee der EU ist nicht, der Geldautomat der Mitgliedstaaten zu sein“, betonte Düpont und warb für mehr Effizienz in der Mittelvergabe – ohne dabei Projekte mit klarer gesellschaftlicher Relevanz aus dem Blick zu verlieren.
Petra Jäkel wies auf die unsichere Zukunft der Erwerbslosenberatung hin, die aktuell nur über eine Zuförderung finanziert wird und zum Jahresende auszulaufen droht. Sie sprach sich klar für eine Fortführung der Förderung aus – auch, um Planungssicherheit für die Mitarbeitenden und Betroffenen zu gewährleisten.
Lena Düpont zeigte Verständnis, mahnte aber zur Besonnenheit: „Noch ist nichts entschieden, aber es ist viel in Bewegung. Die parlamentarische Positionierung für die neue Förderperiode wird im Mai vorbereitet, dann folgt der Vorschlag der Kommission und erst danach die Beratungen.“ Es gelte, wachsam zu bleiben und sich aktiv in den politischen Prozess einzubringen.
Nach dem intensiven Austausch rundete ein kleiner kultureller Höhepunkt den Besuch ab: Ein kurzer Abstecher führte ins Nienburger Museum, wo Anna Holovnia, die „gute Seele“ des Quaet-Faslem-Hauses, die Gäste herzlich empfing. Dr. Frank Schmädeke präsentierte stolz das vollständig überarbeitete Spargelmuseum – ein echtes Kleinod regionaler Identität.
Auf kleinstem Raum vermittelt die multimediale Ausstellung alles Wissenswerte rund um den Nienburger Spargel: Geschichte, Anbau, Klimaaspekte und kulturelle Bedeutung. Besonders beeindruckte die Gäste ein Exponat aus der „Burgdorfer Spargelsammlung“ – eine mit Spargelstangen verzierte Suppenterrine in Schweinchenform der US-Manufaktur Fitz and Floyd.

Einziger Wermutstropfen: Für die beliebte simulierte Traktorfahrt reichte die Zeit nicht mehr – aber das wird beim nächsten Besuch nachgeholt! Immerhin blieb noch ein kurzer Abstecher in den Museumsshop: Als Mitbringsel gab es Spargel aus Schokolade mit Pralinenfüllung.
Weitere Informationen rund um das Nienburger Spargelmuseum finden Sie unter:
