
Politik und Spargel“ bringt klare Worte und volles Haus auf den Spargelhof Thiermann
Rund 200 Gäste füllten am Mittwochabend das große Zelt auf dem Spargelhof Thiermann in Scharringhausen: Die CDU- und MIT-Kreisverbände Nienburg und Diepholz hatten zu „Politik und Spargel“ eingeladen – einem Abend mit politischem Tiefgang und regionaler Verwurzelung. Zwischen Spargelbuffet und Klartext ging es um nicht weniger als die Zukunftsfähigkeit unserer Kommunen und des ländlichen Raums.




Dennis Seebode, stellvertretender Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Nienburg, eröffnete die Veranstaltung vor einem beeindruckenden Publikum: Landtagsabgeordnete, ehemalige Minister, zahlreiche haupt- und ehrenamtliche Bürgermeister sowie Vertreter aus Kreistag, Wirtschaft und Mittelstand waren der Einladung gefolgt.

Unter den zahlreichen prominenten Gäste war auch die Nienburger Spargelkönigin Cindy Bogenschneider, die als Repräsentantin des beliebten regionalen Gemüses für zahlreiche Erinnerungsfotos gerne zur Verfügung stand.
Neben dem ansprechenden Spargelbuffet sorgten vor allem die Ansprachen für viel Zustimmung. Ein zentraler Appell zog sich durch viele Beiträge des Abends: Die kommunale Selbstverwaltung muss gestärkt, unnötige Bürokratie abgebaut und der ländliche Raum wieder ernst genommen werden. Heinrich Kammacher, Samtgemeindebürgermeister aus Kirchdorf, forderte in seinem Grußwort „mehr Beinfreiheit für die Kommunen“, eine Forderung, der sich Diepholz’ Landrat Volker Meyer deutlich anschloss. Auch der Landtagsabgeordnete Marcel Scharrelmann betonte: „Mehr Zutrauen schafft mehr Freiräume. Das hat uns stark gemacht – da müssen wir wieder hin!“
Gastredner Marco Prietz, Präsident des Niedersächsischen Landkreistages und Landrat des Landkreises Rotenburg (Wümme), stellte in seinem Impulsvortrag die Herausforderungen für Kommunen angesichts Fachkräftemangel, wachsender Sozialausgaben und überbordender Bürokratie dar. Mit konkreten Beispielen unterstrich er die Notwendigkeit einer echten Prioritätensetzung: „Wir brauchen eine Aufgabenkritik – was können wir als Staat leisten, und was wollen wir uns leisten?“



Insbesondere die finanziellen Belastungen durch stark wachsende Sozialausgaben, aber auch durch neue gesetzliche Anforderungen wurden von Prietz scharf analysiert: „Die laufenden Ausgaben fressen die Kommunen auf. Bürokratie wächst genau dort, wo eigentlich Hilfe ankommen soll.“ Ein Sondervermögen, so Prietz, sei allenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein – gefragt sei vielmehr strukturelle Veränderung und politische Konsequenz.
